Bad Heilbrunn - Ein leichter knoblauchartiger Geruch steigt jedem in die Nase,

der zurzeit durch die Ramsau spaziert. Der Grund: massenhaft Bärlauch. „Der

Boden in der Ramsau ist humusreich, schattig und für Rams optimal“, erklärt

Dana Weidner. Die Kräuterpädagogin aus Geretsried führt in Bad Heilbrunn eine

Seifen- und Kräutermanufaktur. Sie warnt: Durch sein Aussehen ist der Rams

leicht mit Maiglöckchen, Aronstab und Herbstzeitlose zu verwechseln. Diese drei

Pflanzen sind aber äußerst giftig, ein Verzehr kann tödlich enden. Weidner: „Zu

unterscheiden ist der Rams durch seinen intensiven knoblauchartigen Geruch,

die dreikantigen Stängel an den Blättern und deren Mittelrispe, die, wenn man

Auf den Geruch sollte man sich jedoch nicht zu stark verlassen, denn, wenn

man einige Ramsblätter gepflückt hat, nehmen die Hände den Geruch an, und jedes andere Blatt riecht eben-

falls nach Knoblauch. Auch die Blüte kann man gut von den anderen unterscheiden. Sie bildet aus vielen klei-

nen weißen Blüten eine Schein-dolde. „Beim Ernten darf man nur ein Drittel der Pflanze pflücken, sonst hat sie

keine Kraft mehr, wieder zu sprießen“, warnt die Expertin. Vom Bärlauch kann man nicht nur die Blätter, son-

dern auch Blüten und Samen verwenden“, erklärt Weidner: „Aus den Blättern mache ich gern ein Pesto oder

mische sie unter einen Kräuterquark. Die Samen lege ich als Kapern ein, und die Blüten setzte ich mit Essig

an.“ Bärlauch, der zur Familie der Lilien gehört, hat seinen Namen einer alten Sage zu verdanken. „Früher

sagte man, dass das Kraut den Bären nach ihrem Winterschlaf, die ersten Kräfte verleihen würde“, erzählt

Weidner, „diese Kräfte übertrugen sich dann auf den Menschen.“ Und sie zitiert eine alte Bauernweisheit:

„Bärlauch im Mai erspart das ganze Jahr den Arzt und die Arznei.“..

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